Mittwoch, 25. Januar 2012

Von ‚Toy Story‘ zu ‚Avatar‘ – eine Auswahl computer-generierter Filme

Im letzten Beitrag über Steve Jobs wurde erwähnt, dass die Firma Pixar unter seiner Leitung 1995 den Film ‚Toy Story‘ produzierte. Hier lebte er sein Faible aus, Kunst und Technik zusammenzuführen. Es war dies der Anfang einer Serie eines neuen Typs von Filmen, die vollständig aus mit Hilfe von Computergrafik erstellten Szenenfolgen bestanden. Sie unterscheiden sich von Filmen, in denen nur einzelne Szenen oder Teile eines Bildes (etwa der Hintergrund) mechanisch erstellt wurden. Ein bekanntes Beispiel dieser Kategorie ist ‚Jurassic Park‘ von 1993. Einen neuen Akzent setzte im Jahre 2009 der Film ‚Avartar‘. Im Folgenden werden einige Höhepunkte dieser 15-jährigen Filmgeschichte dargestellt.


(Dieser Beitrag entstand dank maßgeblicher Unterstützung meines Enkels Marcus, 15 Jahre alt)


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Titel: Toy Story 1; Jahr 1995, Regisseur: John Lasseter; Studio: Pixar; Länge: 90 Min.; Umsatz (in US $): 200
 
Inhalt: Im Kinderzimmer streiten sich Spielzeuge darum, welches das liebste ihres Besitzers ist. Bei einem Ausflug im Auto der Familie geht der Streit weiter. Dabei geraten zwei der Spielzeuge in fremde Hände. Als ihnen die Flucht gelingt und sie zur Wohnung ihres kindlichen Eigentümers zurückkehren, ist die Familie ausgezogen.

 
Technik: Zur Bildsynthese (Rendering) des Filmes wurde eine Renderfarm, bestehend aus 117 Rechnern der Firma Sun verwendet. Der fertige Film belegte 500 GB und wurde auf 1200 Compact Disks (CDs) zwischengespeichert.

 
Bewertung: Sehr einfache aber rührselige Story, von Technikern erfunden. Die Erwachsenen freuen sich über die technische Perfektion, mit der sie erzählt wird.


                                                  
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Titel: Herr der Ringe; Jahr: 2001, 2002, 2003; Regisseur: Peter Jackson; Länge: Teil 1: 178 Min; Teil 2: 179 Min; Teil 3: 201 Min; Umsatz (in Mio.US $):  870 (1. Teil), 930 ( 2. Teil), 1.100 (3. Teil)
 
Inhalt: Der Dreiteiler basiert auf dem Buch von J.R.R Tolkien und spielt in einer fiktiven Welt, die von Orks, Elben, Trollen und etlichen anderen Fantasiegestalten bewohnt wird. Ein mächtiger Bösewicht namens Sauron will die Macht über diese Welt an sich reißen und kann nur zerstört werden indem man einen Ring auf dem seine Macht beruht zerstört und zwar in einem Vulkan in feindlichem Territorium. So beginnt eine lange Reise für Frodo und seine Freunde, die eher durch Zufall in die Geschichte hineingezogen werden.

 
Technik: Der Film ist zwar mit richtigen Darstellern gedreht, jedoch bedient er sich sämtlichen Computereffekten von Explosionen bis hin zu mächtigen Naturgewalten. Auch viele der Fantasie gestalten wurden komplett computeranimiert.

 
Bewertung: Die Filme dieser Trilogie gehören zu meinen liebsten (Marcus) und dürfen in keiner DVD-Sammlung fehlen. Die Filme sind spannend bis zum Ende, die gigantischen Schlachten sind atemberaubend und J.R.R Tolkiens Bücher wurden perfekt umgesetzt.


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Titel: Ice Age; Jahr: 2002; Regisseur:  Chris Wedge, Carlos Saldanha; Studio: Blue Sky Studios; Länge: 81 Min.; Verkaufte Kopien: ?; Umsatz (in Mio. US $): ?
 
Inhalt: Wie der Name schon sagt, geht es um die Eiszeit. Die Hauptpersonen sind ein Mammut, ein Faultier und ein Säbelzahntiger. Der Tiger soll das Kind eines Urzeitmenschen entführen, jedoch gerät es zu dem Mammut Manfred und dem Faultier Sid. Der Säbelzahntiger Diego schließt sich den beiden an, unter dem Vorwand ihnen zu helfen, das Kind zurück zu bringen. Während ihrer Reise befreunden sich die Tiere und als der Rest von Diegos Rudel sie angreift, stellt er sich auf die Seite seiner neuen Freunde und sie übergeben zum Schluss das Kind seiner Familie.

 
Technik: Der Film ist komplett computer-animiert. Statt auf Tieren und deren Bewegungen, wie es oft bei ähnlichen Filmen üblich ist, basiert der Film nur auf Zeichnungen. Eine Besonderheit ist das Faultier Sid, das auf seinen Sprecher, Otto Walkes, zugeschnitten wurde. Der 4. Teil wurde sogar in 3D gedreht und kommt dieses Jahr ins Kino.

 
Bewertung: Die Darsteller des Films sind einem gleich sympathisch und sind gut animiert. Die Idee des Films wurde gut umgesetzt und eignet sich immer für einen  schönen Familienfilmabend.
 

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Titel: Findet Nemo; Jahr: 2003, Regisseur: Andrew Stanton, Lee Unkrich; Studio: Pixar; Länge: 96 Min.; Umsatz (in Mio. US $): 900
 
Inhalt: Der kleine Clownfisch Nemo wächst  im Pazifischen Ozean auf. Sein Vater Marlin versucht ihn so sehr vor den Gefahren des Meeres zu schützen, dass er ihn schließlich verliert. Nemo wird von Menschen gefangen. Darauf bricht Marlin in die Weiten des Ozeans auf, um seinen Sohn wiederzufinden. Unterwegs erlebt er allerlei Abenteuer, die ihn schließlich zu einem mutigen Helden werden lassen. Auf der Suche nach Nemo trifft er viele andere Fische und Meerestiere.

 
Technik: Das Hauptproblem bestand darin, die Unterwasserwelt wirklichkeitsgetreu darzustellen. Das Meer wurde durch im Wasser schwimmende Partikel, zahlreiche Lichtüberlagerungen und die einzelnen Strömungen nachempfunden. Daneben musste den einzelnen Fischen durch Aussehen und Sprechweise eine unterscheidbare Persönlichkeit verliehen werden.

 
Bewertung: Nach Ausgaben von etwa 90 Mio. spielte der Film etwa 900 Mio. US$ ein. Er erzielte den größten Teil seines Umsatzes durch den Verkauf als DVD, Er gilt als einer der erfolgreichsten Trickfilme. Auch weckte bzw, verstärkte er das Interesse der Öffentlichkeit an der Meeresbiologie.


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Titel: Transformers; Jahr: 2007; Regisseur: Michael Bay; Länge: 138 Min.; Verkaufte Kopien: 14 Mio.; Umsatz (in Mio. US$): 700

 
Inhalt: Ein mächtiger Würfel, der die Macht hat Leben zu erschaffen, verirrt sich im All und landet schließlich auf der Erde. Die Macht des Würfels lockt Außerirdische an, die ihn zum Guten oder zum Bösen verwenden wollen. Die Bewohner der Erde wissen nichts von den anrückenden Außerirdischen und leben ihren gewöhnlichen Alltag. Die Hauptperson, Sam Witwicky, ein 16 jähriger Schüler, bekommt sogar sein erstes Auto. Doch die Freude hält sich in Grenzen, als er nur ein verrostetes Exemplar abbekommt. Während dessen gibt es schon erste Auseinandersetzungen mit den Weltraumbewohnern. Als Sam von einem gigantischen Roboter angegriffen wird und sich sein Auto ebenfalls in einen „transformiert“, merkt Sam schnell das übernatürliche Dinge ihren Lauf nehmen. Sams Auto gehört zu den guten Transformers, die ein Artefakt von Sam brauchen, das seinem Großvater gehörte. Mit dem Artefakt finden die Transformers das Versteck des Würfels und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

 
Technik: Im Vergleich zu anderen Filmen wurde in diesem Film weniger Technik eingesetzt. So wurden die Transformers mit Attrappen dargestellt und nur einige Bewegungen wurden am Computer bearbeitet. Raketen, Laserkanonen und die Anfangssequenz im All sind hingegen komplett auf virtueller Basis entstanden. Sie machen jedoch nur einen geringen Teil des Films aus.

 
Bewertung: Die Story von Transformers ist einfach gestrickt und nicht unbedingt überzeugend. Wenig Handlung und viel Aktion ist hier die Devise. Ganz klar im Vordergrund stehen in diesem Film auch die Transformers, die sich zahlreiche Gefechte leisten. Alles in allem nur etwas für hartgesottene Action Fans, für die eine flüssige, logische Geschichte nicht an erster Stelle steht.


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Titel: Avartar - Aufbruch nach Pandora; Jahr 2009, Regisseur: James Cameron;  Länge: 178 Min.; Umsatz (in Mio. US $): ca. 2.000

 
Inhalt: Der Film spielt in naher Zukunft. Die Menschen haben einen fruchtbaren Jupitermond namens Pandora entdeckt, auf dem seltene Rohstoffe vorkommen. Doch der Planet ist bereits von einer anderen Spezies, den Na'vi, besiedelt. Um eine friedliche Lösung zu finden, wird ein Forscherteam eingesetzt. Durch moderne Technik schaffen die Wissenschaftler Kopien von den Na'vi, die sie fremdsteuern können. Mittendrin ist Jake Sully, ein Veteran, der den Platz seines Bruders einnehmen und dessen Avatar steuern soll. Doch Jake verliebt sich in eine Ureinwohnerin. Als die restlichen Menschen der Station ausrücken, um den Krieg mit den Na'vi aufzunehmen, muss Jake sich entscheiden, auf wessen Seite er steht.

 
Technik: Fast der ganze Film wurde animiert und mit speziell für diesen Film entwickelten 3D-Kameras gefilmt. Mit Produktionsausgaben über 230 Millionen ist er der teuerste Film, der jemals gedreht wurde. Der Film setzte neue Maßstäbe, die auch Jahre später unübertroffen bleiben.

 
Bewertung: ‚Avatar‘ ist einer der bekanntesten Science-Fiction-Filme aus Hollywood. Laut dem Guiness ‚Buch der Rekorde‘ ist er der erfolgreichste Film aller Zeiten. ‚Avatar‘ ist einer der besten Filme, die ich (Marcus) je gesehen habe und ist auf jeden Fall sehenswert. Die Darsteller spielen überzeugend, die Kameraführung ist gut und die Computeranimationen sind grandios. Der Umsatz als DVD und das Zusatzgeschäft mit Spielen und Souvenirs übertrifft bei weitem das Geschäft an den Kinokassen.


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Titel: Toy Story 3; Jahr: 2010; Regisseur: Lee Unkrich; Studio: Pixar; Länge: 103 Min; Umsatz: (in Mio. US $): 920
 
Inhalt: Wie in den Vorgängerfilmen geht es mal wieder, wie der Name schon sagt, um das Spielzeug. Das Besondere in diesem Film ist die Tatsache, dass das Spielzeug lebendig ist, reden kann und viele menschliche Züge zeigt. Das gesamte Spielzeug, um das es sich dreht, gehört einem verspielten Jungen, der die Trilogie über immer  älter wird und im dritten Teil bereits studiert und beschließt sein gesamtes Spielzeug einem Kindergarten zu vermachen, was sich für die eingeschworene Spielzeugcrew als neues Abenteuer entpuppt.

 
Technik: Der Film ist, wie bereits auch die Vorgänger, komplett computer-animiert. Jedoch gibt es als Zugabe den Film im Kino in 3D zu sehen.

 
Bewertung: Das Besondere am ersten Teil war die Idee dem Spielzeug Leben einzuhauchen. Die Geschichte an sich ist dann aber doch für die Jüngeren gedacht, dafür aber ansprechend und humorvoll. Trotz allem ist die Toy Story Trilogie gelungene Familienunterhaltung und auch der dritte Teil bleibt dem Charakter und Humor der Vorgänger treu.

 
Diese Auswahl ist nur ein Anfang. Werden uns weitere Filme dieses Genre bekannt ode
r vorgeschlagen, beschäftigen wir uns gerne damit und schreiben (vielleicht) etwas dazu.

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